Steckbrief:
Julian Eberhard (1986), ehemaliger österreichischer Biathlet
2006: Weltcupdebüt
2015/16: erster Weltcup Sieg im Sprint
2018: Platz 4 bei den Olypischen Spielen in Pyeongchang
2019: 3. Platz bei der Weltmeisterschaft in Östersund
2022: aktive Leistungsportkarriere beendet
Wie kommst du nach deinem Karriereende im Biathlon auf die Ski Marathon Szene?
Ich habe die Ski Marathon Szene schon während meiner aktiven Biathlon Karriere interessiert verfolgt. Ski Marathons sind eine gute Möglichkeit meine Leidenschaft weiter auszuüben und neben dem Training auch den einen oder anderen Wettkämpfe bestreiten zu können.
Wie empfindest du die Stimmung bei den großen Volksläufen/Ski Marathons im Vergleich zu den Weltcups im Biathlon?
Die Stimmung bei Volksläufen ist immer etwas ganz Besonderes. Vom Profiathleten mit Siegambitionen bis zum Hobbyläufer der einfach nur die Distanz bewältigen will, ist alles am Start. Am Ende treffen sich wieder alle und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus. Es ist ein großes Miteinander.
Sind es im Biathlon Tausende von Fans die für Gänsehautstimmung sorgen, begeistern die Teilnehmer an Ski Marathons oft die Naturkulisse in die man während der Wettkämpfe eintauchen kann und Naturschneeloipen die Langläuferherzen höher schlagen lassen.
Welche Tipps gibst du Langläufern die jetzt zum ersten Mal an einem Ski Marathon teilnehmen?
Natürlich gehört eine gute Vorbereitung dazu. Richtiges Training, je nach Leistungsfähigkeit, ist wichtig damit das Vorhaben auch Spaß macht.
Beim Wettkampf ist die richtige Wahl des eigenen Tempos enorm wichtig. Man sollte sich eigene kleine Ziele setzten und sich an seiner Entwicklung freuen und Motivation für weiter Aufgaben holen.
Was ist bei der Ausrüstung zu beachten?
Neben Bekleidung, in der man sich wohl fühlt und die auch etwaige Wetterkapriolen standhält, ist sicher die richtige Wahl der Skier wichtig.
Der Ski sollte vom Modell zu deiner Körpergröße und Körpergewicht passen. Im späteren Service für den Wettkampf sollte man sich mit Belag, Schliff und Skiwachs beschäftigen.
Du warst ja im Biathlon immer einer der schnellsten Athleten – hilft dir das jetzt auch bei deinen Rennen?
Ich habe nicht den Anspruch zu gewinnen- vielmehr genieße ich es mit Freunden ein Wochenende bei einer gelungenen Veranstaltung zu verbringen, mich mit Sportbegeisterten auszutauschen und das Flair aufzusaugen.
Welches Rennen würdest du gerne noch laufen?
Neben den Traditionsrennen in Österreich würde ich gerne auch mal einen Volkslauf in Skandinavien bestreiten.
Was bedeutet Langlaufen für dich? Wo geht die Reise für den Sport hin?
Langlaufen ist für mich eine Leidenschaft. Dieser Mix aus fordernden Anstiegen, rasanten Abfahrten und spielerischen Gleiten begeistert mich schon immer. Das Tempo und die Streckenanforderungen können frei gewählt werden und daher trifft sich wirklich ein bunter Mix von Profi bis Anfänger von jung bis alt auf den Loipen- ideal als Sportart für die ganze Familie.
Da Langlaufen ein perfektes Ganzkörpertraining ist und auch zeitlich sehr effizient zu betreiben ist, passt es ideal zu den sportlichen Bedürfnissen der Menschen in der heutigen Zeit. Sport in der Natur zu treiben ist Ausgleich und Antrieb zugleich.
Es heißt verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen und innovative Konzepte zu entwickeln, um dieses Angebot aufrecht zu erhalten.
Was meinst du müssen die Veranstalter tun, um mehr Hobbyläufer für die Teilnahme zu begeistern?
Ein guter Weg ist auf alle Fälle das Angebot von unterschiedlichen Distanzen, damit man einen leichteren Einstieg und dann die Möglichkeit hat sich zu steigern. Nebenbei besteht die Möglichkeit, dass die ganze Familie mit dabei sein kann und auch der Nachwuchs sich ausprobieren kann.
Wichtig empfinde ich, dass der Teilnehmer neben dem Erlebnis der Teilnahme auch zusätzlich auf ein Angebot aus seinem Interessensfeld zurückgreifen kann. Ich denke an Wachskurse, Trainingseinblicke von Profiathleten, Ernährungsberatung oder auch Self-Care- Tipps.
Das schafft einen Mehrwert, der von Athleten geschätzt wird und die Community verbindet. Daraus können wieder Gemeinschaften entstehen, die sich neue Ziele setzten und bei weiteren Veranstaltungen teilnehmen.
Die Möglichkeiten der Vernetzung zwischen Veranstalter und Teilnehmer, aber auch unter den Teilnehmern sollte bestmöglich unterstützt werden- so entsteht Austausch und Motivation.